Internationale Drogenpolitik mit Perspektive

Bloomberg via Getty Images Bloomberg via Getty Images

Drogenpolitik mit Fokus auf nachhaltige Entwicklung, gesundheits- und menschenrechtsorientiert – hierfür setzt sich die GPDPD im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und unter Schirmherrschaft des Beauftragten für Sucht- und Drogenfragen der Bundesregierung ein, im internationalen Dialog und in Kooperation mit Partnerländern und -organisationen.

Die Auseinandersetzung mit drogenpolitischen Fragestellungen ist aktueller und drängender denn je. Denn die Entwicklungen der vergangenen Jahre sind eindeutig: Der Anbau, die Produktion und der Gebrauch illegaler Drogen steigen an. Der illegale Anbau von Koka und Schlafmohn hat in den vergangenen Jahren historische Höchststände erreicht. Noch nie wurde in Deutschland und Europe so viel Kokain sichergestellt wie heute. Die Zahl der Drogentoten steigt in vielen Ländern massiv, zuletzt auch wieder in Deutschland. Gleichzeitig verlagert sich der Drogenkonsum zusehends in Länder des globalen Südens, die mit dieser neuen Herausforderung zu kämpfen haben.

0
Mio. Menschen
die 2021 weltweit Drogen konsumieren. Anstieg von +23% seit 2010 (UNODC)
0
Tonnen
Kokain wurden 2021 in Europa sichergestellt. Anstieg von 50% seit 2020 (UNODC)
0
Hektar
Land, auf dem 2021 Koka angebaut wurde. Anstieg von 35% seit 2020 (UNODC)

Drogenökonomien verhindern Entwicklung

Die negativen Auswirkungen von Drogenökonomien sind vielseitig. Sie haben insbesondere in Entwicklungsländern verheerende Auswirkungen und unterminieren die Entwicklung und Funktionalität ganzer Staatswesen und Gesellschaften. Kleinbäuerinnen und -bauern in Armut und ohne legale wirtschaftliche Alternativen sehen sich zum illegalen Anbau von Drogenpflanzen gezwungen. Kriminelle Netzwerke und Konfliktakteure in Bürgerkriegen finanzieren sich durch die Teilnahme am Drogenhandel. Drogenökonomien gehen in der Regel mit massiver Korruption und Gewalt einher, die die Legitimität von demokratischen Institutionen zerstören. Menschen mit einem problematischen Gebrauch von Drogen wird häufig der Zugang zu einer dringend notwendigen Gesundheitsversorgung verwehrt – mit fatalen Folgen für den Menschen und die öffentliche Gesundheit. Stattdessen werden Kleinproduzent*innen und Konsument*innen oft kriminalisiert. Häufig begegnen Regierungen ihnen ausschließlich mit polizeilichen und militärischen Aktionen, oftmals werden dabei grundlegende Menschenrechte verletzt. Bei mangelndem Zugang zu Gesundheitsvorsorge für Drogennutzer*innen verbreiten sich Krankheiten wie HIV und Hepatitis.

Drogenökonomien zerstören die Umwelt

Der Anbau und die Produktion illegaler Drogen steht in vielen Produzentenländern in einem direkten Zusammenhang mit Abholzung, der Degradierung von Böden und der Verschmutzung von Gewässern. Auch die wenig nachhaltige Besprühung des illegalen Anbaus mit Pflanzengiften als Gegenmaßnahme schadet massiv der Umwelt.

Neue Antworten

Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass für den Umgang mit der globalen Drogenproblematik neue Antworten formuliert und bewährte Lösungsansätze international berücksichtigt werden müssen. Drogenpolitik ohne Entwicklungsansätze, Maßnahmen der öffentlichen Gesundheit und Wahrung der Menschenrechte ist nicht nachhaltig und verschärft die negativen Auswirkungen der Drogenökonomien häufig weiter.

Hier setzt die Globale Partnerschaft für Drogenpolitik und Entwicklung (Global Partnership on Drug Policies and Development, GPDPD) an. Ziel der GPDPD ist es, eine nachhaltige Drogenpolitik auf globaler Ebene zu gestalten. Im Mittelpunkt steht dabei der Mensch, die Wahrung seiner fundamentalen Rechte und die Befriedigung seiner Grundbedürfnisse – womit eine nachhaltige Drogenpolitik auch zur Erfüllung der Ziele für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) beiträgt.