"Raising Voices": Das Leben der Frauen in Drogenanbaugebieten

Was ist über das Leben von Frauen in Drogenpflanzenanbaugebieten bekannt? Welche Erfahrungen und Fähigkeiten besitzen sie, und wie können diese genutzt werden, um die Lebenssituation kleinbäuerlicher Familien zu verbessern? Die Publikation „Raising Voices“ erzählt die Geschichten betroffener Kleinbäuerinnen und möchte politische Entscheidungsträger*innen dazu bewegen, diese Perspektiven in drogenpolitische Strategien einzubeziehen.
Illegale Drogenpflanzen werden zumeist in abgelegenen ländlichen Regionen von Ländern des Globalen Südens angebaut, die von Armut, Ernährungsunsicherheit, gewalttätigen Konflikten und schwachen staatlichen Strukturen geprägt sind. In ihren Gemeinschaften übernehmen Frauen vielfältige und verantwortungsvolle Aufgaben, dennoch werden sie häufig diskriminiert. Soziale Normen und Praktiken verhindern, dass sie aktiv an wirtschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen beteiligt sind. Gleichzeitig kämpfen sie täglich mit den negativen Folgen der illegalen Drogenwirtschaft. Doch die Geschichten und Erfahrungen dieser Frauen werden nur selten erzählt.
Die Publikation "Raising Voices: Empowering female farmers in drug crop cultivation areas" will dies ändern. Sie fasst die Erfahrungen von Kleinbäuerinnen in Drogenanbaugebieten zusammen und erzählt ihre Geschichten aus ihrer eigenen Perspektive. Ziel ist es, die Situation von Frauen in diesen Gebieten besser verständlich zu machen und ihnen mehr Sichtbarkeit zu verleihen. Zuständige Organisationen und politische Entscheidungsträger*innen sollten die Lebensrealität dieser Frauen in die Gestaltung und Umsetzung einer entwicklungsorientierten Drogenpolitik einbeziehen.
Raising Voices ist das Ergebnis des ersten überregionalen Erfahrungsaustauschs zwischen Kleinbäuerinnen, der 2018 in Mexiko stattfand. Das Treffen wurde von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gemeinsam mit dem Global Drug Policy Program der Open Society Foundations (OSF) organisiert.